Werte

Diese folgenden Werte liegen mir persönlich besonders am Herzen:

Wahrhaftigkeit

Wahrhaftigkeit ist für mich der Schlüssel zu wirklichem Kontakt. Und wirklicher Kontakt ist der Schlüssel zu allem anderen. Wahrhaftigkeit bedeutet für mich, dem zu folgen, was gerade wirklich in mir und zwischen uns lebt bzw. leben will und daraus zu kommunizieren und zu handeln. Sie ist für mich auch eng verbunden mit der Tugend der Ehrlichkeit. Das heißt insbesondere, dass ich nicht strategisch bzw. politisch kommunizieren will, um jemanden zu manipulieren. Und mein Gegenüber dies bitte auch nicht macht. Erst so entsteht in meinen Augen die Grundlage, dass ein Win-Win bzw. das höchste gemeinsame Potential möglich wird. Wahrhaftigkeit ist damit für mich auch ein wesentlicher Ausdruck der Liebe und des gegenseitigen Respekts.

Lebendigkeit

Unter „Lebendigkeit“ verstehe ich, möglichst umfänglich und durchgängig mit meinem Körper zu spüren und mit meiner Seele zu fühlen. Und daraus zu leben. Hierbei spielen insbesondere die s.g. Grundgefühle Angst, Freude, Wut, Trauer und Scham eine wichtige Rolle. Dieses Spüren und Fühlen verbindet mich nicht nur in jedem Augenblick mit meinen eigenen Bedürfnissen und damit mit mir selbst. Über das Mitspüren und Mitfühlen ermöglicht es mir auch einen unmittelbaren Zugang zu den Bedürfnissen meiner Umwelt und damit auch zu anderen Menschen und Lebewesen. Leben ist ein ständiger Tanz der Bedürfnisse des Lebens, welche so unmittelbar zugänglich werden. Damit wird im Spüren und Fühlen auch das Leben selbst unmittelbar zugänglich. Und nicht nur das: Erst dieses umfängliche Fühlen und Spüren ermöglicht es dem Geist, intuitiv Entscheidungen zu treffen, welche um ein Vielfaches mehr Aspekte des Lebens vereinen, als es das lineare Denken überhaupt nur ansatzweise erlaubt. Daher ist der Zugang zur Lebendigkeit in meinen Augen nicht nur für ein erfülltes, sondern auch für ein verantwortliches Leben essentiell.

Achtsamkeit

Achtsamkeit bedeutet für mich, dass ich mich während ich handle auch als Handelnder umfänglich wahrnehme. Das heißt, ich versuche im Wesentlichen genau mitzubekommen, was ich in einem Augenblick spüre, was ich fühle, was ich denke und was ich wahrnehme. Und wie all dies zusammenwirkt. Achtsamkeit erweitert also insbesondere die Lebendigkeit um das Denken und ein ständiges Erforschen der Zusammenhänge im Erleben. So lerne ich mich und meine Konditionierungen, also die automatischen, unbewussten Zusammenhänge und Impulse, immer besser kennen. Darüber bekomme ich eine immer größere Freiheit, selber über mein Denken und Handeln zu entscheiden und immer selbstbestimmter zu werden. Hierzu nutze ich schon seit rund 20 Jahren als Orientierung u.a. die buddhistische Sutra über die 4 Verankerungen der Achtsamkeit (siehe hier).

Bezogenheit und Augenhöhe

Bezogenheit bedeutet für mich, dass ich mit all meinen Sinnen, meinem Fühlen und Spüren und meiner Wahrhaftigkeit mit mir, meiner Umwelt und meinen Mitmenschen in Kontakt, in Beziehung gehe. Und so in jedem Augenblick erneut erspüre und erfühle, was da gerade in mir, in meinem Gegenüber und zwischen uns lebt bzw. leben will. Ich beziehe mich so auf meinen Gegenüber als lebendiges, fühlendes und spürendes Wesen und nicht als Rolle oder Funktion.

Ein bezogenes Leben geschieht auf Augenhöhe. Es ist kein Denken über jemanden, sondern immer wieder neue direkte Kontaktaufnahme von mir zum Gegenüber, auf einer Ebene. Damit entsteht Bezogenheit aus dem Fühlen und nicht dem Denken. Denn nachdenken kann ich nur über etwas, indem ich mich darüber stelle. Fühlen bzw. in Beziehung gehen geschieht aber immer mit jemandem, auf einer Ebene, in direktem Kontakt.

Autonomie

Alles, was lebt, hat meiner Meinung nach auch eine Art eigenes Wollen, eine genz eigene Individualität, die sich im Leben innerhalb der eigenen Grenzen ausdrücken und entfalten will. Das Recht auf diese selbstbestimmte Entfaltung und damit letztlich auch Selbstbestimmung und Selbstfürsorge verstehe ich als „Autonomie“. Hierbei ist die Würdigung der individuellen Bedürfnisse und Grenzen jedes Menschen und jedes Lebewesens besonders wichtig. Erst dadurch kann ich einerseits überhaupt meinen Gegenüber wirklich erkennen und würdigen. Und mein Gegenüber kann sich in dieser Würdigung gleichzeitig selber erkennen. So entsteht für mich wirkliche, tiefe Bezogenheit.

Die Gefühlskraft, die es ermöglicht, die Grenzen der autonomen Bereiche in Beziehung zueinander zu erfühlen, ist die Scham, welche Demut erzeugt. Respekt für die eigene Autonomie und die Autonomie anderer erfordert also eine hohe Kompetenz im Fühlen der Scham. Übrigens: Hierbei beziehe ich mich auf die Scham als Gefühlskraft. Diese unterscheidet sich von der destruktiven Scham als Gefühlsschatten, in der sie vielleicht am ehesten bekannt ist (siehe: Gefühle und Emotionen – Eine Gebrauchsanleitung von Vivian Dittmar).

Ko-Kreation

Hierarchisch geführte und kreierte Räume sind meiner Erfahrung nach immer limitiert. Denn von einer bestimmten Position im Raum aus kann ich immer nur eine Seite der Dinge/ Situationen sehen. Führen und Kreieren aber mehrere Personen im Raum, dann können Dinge und Situationen auch in unterschiedlichsten Perspektiven erkannt und berücksichtigt werden. Je mehr einzelne Personen dabei in die Kreation bzw. Führung eingeschlossen werden, umso kleiner wird „der Schatten“ und damit umso passender die gemeinsame Kreation. Voraussetzung für Ko-Kreation ist aber zunächst ein wahrhaftiger und politik-freier Raum. Daher sind meiner Erfahrung nach das Schaffen von wahrhaftigen, bezogenen Räumen auf Augenhöhe die Grundvoraussetzung für wirklich funktionale Ko-Kreation.

Gemeinschaft

Ich liebe es insbesondere kommunikative, emotionale und technische Grundvoraussetzungen zu schaffen, dass Ko-Kreation wie von alleine geschehen kann. In solchen wie oben beschrieben ko-kreativ geführten Räumen entsteht dann im besten Falle nach und nach etwas, was ich als Gemeinschaft verstehe. Es ist ein Vertrauensraum auf Augenhöhe, mit einer starken Verbundenheit und Verantwortlichkeit füreinander und die individuellen und gemeinsamen Anliegen. Diesen Raum erfahre ich dann im besten Falle wie eine Art eigenständiges, selbstorganisiertes Wesen, welches die selbstverantwortlichen Individuen trägt und gleichzeitig durch sie hindurch kollektiv wirkt, wie in einem großen Tanz.

Nachhaltigkeit

Mein Leben ist endlich. Aber das Leben selbst – in seinem ständigen Werden und Vergehen – ist unendlich. Will ich wirklich verantwortlich mit dieser Wahrheit umgehen, dann gilt es, mich in jedem Augenblick ersetzbar zu machen und gleichzeitig möglichst keine „Altlasten“ zu hinterlassen. Denn nur das, was auch noch dem Leben dient, wenn ich nicht mehr da bin, ist wirklich nachhaltig von Wert.
Daher bereitet es mir große Freude, möglichst vieles in meinem Leben organisatorisch und technisch so zu gestalten, dass es auch ohne mich noch möglichst gut dem Leben und den nachfolgenden Generationen dienen kann.

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Foto: Tim Graf (Quelle)